Heute zeige ich euch wieder
ein spannendes Bild aus
der Objektfotografie!
Let’s go!
Als erstes zeige ich euch zunächst das fertige Bild, wie ich es fotografiert habe:
Das Bild habe ich wieder nachfotografiert, nur so zum Spaß und zu Übungszwecken, so wie ich es häufig mache, um in der Objektfotografie dazu zulernen.
Wie heißt es so schön:
„Übung macht den Meister „
Als Vorlage diente mir wieder ein Bild von Eberhard Schuy. Ich habe dazu wieder mal in seinem Buch „Objektfotografie im Detail“ (2. Auflage) geblättert und auf Seite 198 wird das Bild samt Aufbau erläutert. Ich habe den Link zu seinem Buch schon öfter gepostet, aber wer nicht lange suchen möchte, klickt einfach hier: >klick<
Im Gegensatz zu dem abgebildeten Bild in dem Buch habe ich auf der Vorderseite der Dose Wassertröpfchen aufgesprüht, da es mir so viel besser gefallen hat. Ich fand es mit den Tröpfchen auch wesentlich spannender und der frische, coole Look kam meiner Meinung so viel besser zur Geltung.
Die Tröpfchen habe ich mit einer Sprühflasche aufgesprüht. In einem Videotutorial hat Eberhard Schuy mal gezeigt, was für eine Sprühflasche er dazu verwendet. Nach vielem Ausprobieren verschiedenster Sprüher hat er einen gefunden, mit dem es am Besten funktioniert, um die Tröpfchen wirklich sehr fein und dosiert auf beliebige Objekte aufsprühen zu können. Es handelt sich dabei um einen Deo-Sprüher von Nivea. Für mich ein super Tipp, da es von allen Sprühflaschen tatsächlich mit diesem am Besten geht. Wer sowas schon lange gesucht hat, hier der Link zu dem Zerstäuber von Nivea: >klick<
Um den großen Wassertropfen am unteren Rand der Getränkedose und die Flüssigkeit in der Dose hinzubekommen, habe ich einfach Glycerin bzw. ein Gemisch aus Glycerin und Wasser verwendet. Glycerin ist einfach zähflüssiger und läuft nicht so schnell ab. Somit ist es möglich, größerer Wassertropfen zu bilden, ohne dass sie gleich wieder runterlaufen. Genauso verhält es sich mit der Flüssigkeit in der Dose. Damit man sie durch die Öffnung sieht, muss man sie entsprechend hoch auffüllen. Damit dies gelingt, benötigt man eben auch eine Flüssigkeit, die dies zulässt. Eberhard Schuy beschreibt in seinem Buch, dass er dazu Zuckerwasser verwendet hat. Da ich von früheren Bildern noch eine Flasche Glycerin rumstehen hatte, habe ich es damit versucht. Glycerin ist ja nichts anderes als ein Zuckeralkohol und völlig ungiftig. Er wird z. B. auch in der Kosmetikindustrie verwendet. Wer ihn probiert, wird schnell merken, dass er unheimlich süß ist.
Die Flüssigkeit wird einfach durch ein Loch, das man vorher oben in die Dose eingebracht hat, eingegossen, bis die Flüssigkeit an der Öffnung zu sehen ist. Man muss dabei am Besten genauso vorgehen, wie es in dem Buch beschrieben wird, d. h. man muss ab einer gewissen Höhe die Flüssigkeit tröpfchenweise mit einer Spritze zugeben und immer eine Belichtung dazwischen machen, bis die Flüssigkeit abläuft. So ist das letzte Bild vor dem Ablaufen das mit dem höchsten Flüssigkeitsstand.
Der Setaufbau an sich wird in dem Buch sehr gut beschrieben und ist nicht kompliziert. Man benötigt dazu einen Blitz flach von links, dessen Licht durch eine Diffusionsfolie gestreut wird. Man muss dabei nur mit dem Abstand und dem Winkel der Leuchte spielen, bis das Licht weich als Streiflicht auf die Vorderseite der Dose fällt und keine zu starke Reflexion auf der Aluminiumoberfläche erzeugt. Rechts befindet sich ein schwarzer Karton um die Vorderseite kontrastreich zu modellieren.
Meine Einstellungen:
Blende 32
Zeit 1/125 Sek.
ISO 50
Canon 5D Mark III mit EF 100 mm f/2.8 Macro IS USM
Generell muss man sagen, die Objektfotografie ist nichts für Leute die schnell weiter müssen. Man braucht viel Geduld und Zeit, um alles so zu arrangieren, bis es passt. Das kann schon mal ein paar Stunden dauern oder sogar Tage. Das ist vor allem dann der Fall, wenn mal was nicht so auf Anhieb klappen möchte. Dann muss man umdenken und sich was einfallen lassen, wie es vielleicht anders zu lösen ist. Auch der Aufbau des Sets kostet Zeit und ist zum Teil sehr aufwendig. Gut, wenn man ein Studio hat, indem man alles stehen lassen kann, bis man weiterarbeitet. Aber genau das Arrangieren und dass man nichts dem Zufall überlässt, macht mir an der Objektfotografie so viel Spaß. Ich muss sagen, dass ich bei vielen Bildern, die ich nachfotografiert habe, oft die Dinge anderes gemacht habe, als es beschrieben wurde. Das ist aber nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Man findet so seine ganz eigene Lösung für ein Problem.
Wer Fragen oder Anregungen zu dem Bild hat kann mir gerne eine Email schreiben oder hier im Blog einen Kommentar hinterlassen.
Bis Bald…
Euer Thomas